Schülerversuch: Placebos in der Schule?

Am 19. Oktober hatten die Schüler:innen der 7. Klasse im Psychologieunterricht die faszinierende Gelegenheit, an einer offiziellen Placebo-Studie teilzunehmen, bei der es um die Wirksamkeit von offenen Placebos ging.

Die Verwendung von Placebos ist vielen von uns bekannt: Dabei handelt es sich um die Verabreichung von Pseudo-Medikamenten ohne jeglichen Wirkstoff an Proband:innen, ohne dass diese über die tatsächliche Natur des Mittels informiert werden. In der Vergangenheit war die gängige Annahme, dass Placebos nur dann wirksam sind, wenn die Versuchspersonen glauben, dass es echte Medikamente seien. Dieser Ansatz wirft jedoch moralische und ethische Fragen auf.

Die bemerkenswerte Besonderheit dieser Studie bestand darin, dass offene Placebos getestet wurden. Bei offenen Placebos werden alle beteiligten Personen darüber aufgeklärt, was sie einnehmen. Es wird erwartet, dass der Glaube an die Wirksamkeit des Placebos ähnliche Ergebnisse erzielt wie bei herkömmlichen Placebos.

Den Schüler:innen wurde ein blauer Mundspray gereicht, der angeblich dazu dient, den Hunger auf hochkalorische Lebensmittel (also Süßigkeiten) zu reduzieren. Um die tatsächliche Wirkung des Sprays zu erfassen, wurden wir gebeten, an einer Umfrage teilzunehmen. Zuerst mussten wir angeben, wie hungrig wir vor der Anwendung des Sprays waren. Anschließend wurden uns Bilder von köstlichen Früchten, verlockenden Desserts und Kontrollbildern präsentiert, die wir bewerten sollten. Wir sollten dabei angeben, wie sehr uns jedes Bild gefiel und wie gerne wir den abgebildeten Inhalt gegessen hätten.

Was die Ergebnisse der Studie betrifft, so liegen sie uns noch nicht vor. Vielleicht werden wir jedoch in der Zukunft auf diese Studie zurückblicken und erkennen, dass wir einen kleinen Beitrag zu einem bedeutenden wissenschaftlichen Fortschritt geleistet haben. Das ist zweifellos eine aufregende Vorstellung, die zeigt, wie Schülerinnen und Schüler dazu beitragen können, die Grenzen unseres Wissens zu erweitern.

Ari Alex Huber, 7c